Das EU-weite Vermögensregister, das ab 2025 eingeführt werden soll, ist ein bedeutendes neues Instrument der Europäischen Union zur Bekämpfung von Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und Steuerhinterziehung. Dieses Register ist Teil eines umfassenderen Pakets von Maßnahmen, das darauf abzielt, die Transparenz von Vermögenswerten zu erhöhen und illegale Finanzströme innerhalb der EU zu bekämpfen.
Ziele des EU-weiten Vermögensregisters
Erhöhung der Transparenz:
- Das Vermögensregister soll dazu beitragen, den Besitz und die Kontrolle von Vermögenswerten wie Immobilien, Bankkonten, Unternehmensbeteiligungen und anderen bedeutenden Vermögenswerten transparenter zu machen.
- Es wird die Identifizierung von wirtschaftlich Berechtigten erleichtern, also der Personen, die tatsächlich hinter einem Vermögenswert stehen, auch wenn dieser formal durch komplexe Unternehmensstrukturen oder Treuhandverhältnisse verschleiert wird.
Bekämpfung von Finanzkriminalität:
- Das Register ist ein Mittel zur Verhinderung und Aufdeckung von Geldwäsche und der Finanzierung von Terrorismus. Durch die zentrale Erfassung und Verknüpfung von Vermögensdaten wird es für Kriminelle schwieriger, illegale Gelder zu verstecken.
Unterstützung der Steuerbehörden:
- Es soll Steuerbehörden in den EU-Mitgliedstaaten helfen, Steuerhinterziehung aufzudecken und sicherzustellen, dass alle Bürger und Unternehmen ihre Steuern korrekt zahlen.
Wesentliche Inhalte und Funktionsweise
Zentrale Datenbank:
- Das Vermögensregister wird als zentrale Datenbank innerhalb der EU fungieren, in der Informationen über verschiedene Vermögensarten erfasst werden.
- Dazu gehören Bankkonten, Immobilien, Unternehmensbeteiligungen, Luxusgüter wie teure Fahrzeuge, Kunstwerke und andere wertvolle Vermögensgegenstände.
Verknüpfung nationaler Register:
- Es wird eine Verknüpfung bestehender nationaler Register und Datenbanken geben, um eine umfassende Übersicht über die Vermögensverhältnisse von Personen und Unternehmen in der EU zu ermöglichen.
- Dies betrifft unter anderem Grundbuchämter, Unternehmensregister und Bankkontenregister in den einzelnen Mitgliedstaaten.
Zugriffsrechte:
- Berechtigte Behörden in den EU-Mitgliedstaaten, wie Steuerbehörden, Finanzaufsichtsbehörden und Strafverfolgungsbehörden, erhalten Zugriff auf das Register.
- Der Zugang zu den Daten wird streng reguliert, um den Datenschutz zu gewährleisten und sicherzustellen, dass die Informationen nur für rechtmäßige Zwecke genutzt werden.
Pflicht zur Meldung:
- Banken, Immobilienmakler, Notare und andere Berufsgruppen, die in die Verwaltung oder Übertragung von Vermögenswerten involviert sind, werden verpflichtet sein, Informationen an das Vermögensregister zu melden.
- Unternehmen und Einzelpersonen müssen sicherstellen, dass ihre Vermögensverhältnisse korrekt und vollständig im Register erfasst sind.
Konkrete Grenzen und Anhaltspunkte
In der aktuellen Fassung sind vor allem Folge Punkte besonders interessant bzw. in der Praxis für die meisten relevant.
- Bargeldverbot bei allen Transaktionen ab 10.000€ (außer zwischen zwei Privatpersonen)
- Erfassung von allen Transaktionen ab 10.000€ bei Uhren
- Erfassung von allen Transaktionen ab 250.000€ bei Autos
- Erfassung von allen Transaktionen ab 7.500.000€ bei Luft- und Wasserfahrzeugen
Relevanz und Auswirkungen
Für Einzelpersonen: Bürger der EU müssen sich darauf einstellen, dass ihre Vermögensverhältnisse in Zukunft transparenter werden. Dies schon Personen mit Vermögen bzw. Luxusgüter ab 10.000€.
Für Unternehmen: Unternehmen müssen ihre Eigentums- und Vermögensverhältnisse offenlegen, insbesondere wenn sie grenzüberschreitend tätig sind. Dies könnte zusätzlichen Verwaltungsaufwand und eine verstärkte Überwachung durch Behörden bedeuten.
Für die EU-Mitgliedstaaten: Das Register wird es den Mitgliedstaaten ermöglichen, effektiver gegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche vorzugehen. Es wird auch die Zusammenarbeit zwischen den nationalen Behörden stärken.
Inkrafttreten
Das Gesetz in dieser Fassung wurde bereits verabschiedet tritt jedoch erst vollumfänglich 2027 in Kraft bzw. für Fußballvereine ab 2029. Jedoch findet das Gesetz in Kombination mit anderen Gesetzen Anwendung wie beispielsweise dem Vermögensverschleierungsbekämpfungsgesetz.
Kritik und Herausforderungen
Datenschutz: Es gibt Bedenken hinsichtlich des Schutzes persönlicher Daten und der Frage, wie der Zugang zu den Informationen im Register geregelt wird, um Missbrauch zu verhindern.
Umsetzung: Die Einführung eines solchen Registers erfordert eine umfangreiche Koordination zwischen den EU-Mitgliedstaaten und die Schaffung neuer technischer und rechtlicher Strukturen, was eine Herausforderung darstellt.
- Vorbereitung auf Enteignung: Schritte dieser Art ebnen immer den Weg für direkte (z.B Lastenausgleich) oder indirekte Enteignung. Denn Vermögen muss zuerst erhoben werden, bevor es beschlagnahmt bzw. verstaatlicht wird.
Auswege
Um den Vermögensregister zu entkommen muss man schlichtweg versuchen seinen Wohnsitz und seine Vermögenswerte aus der EU zu schaffen, denn das Gesetz gilt nur auf EU Ebene.
Wohnsitz ändern
Falls man noch illiquide Assets wie Immobilien, Unternehmen oder Ähnliches hat sollte man auf jeden Fall zu Beginn den Wohnsitz ändern, denn dieser ist der größte Ausgangspunkt für das Erfassen des Vermögens, welches man privat hält.
Dabei sollte man aber unbedingt auf die Wegzugsbesteuerung achten, die beispielsweise in Deutschland oder Österreich anfällt. Auch hier gibt es aber Gestaltungsmöglichkeiten diese zu umgehen.
Pauschal kann man nicht sagen, welche Länder sich im EU Ausland am besten zum Auswandern eignen, aber hier sind die beliebtesten Auswanderungsziele außerhalb der EU im Überblick mit weiterleitenden Artikeln:
- VAE / Dubai
- Schweiz
- Monaco
- USA
- Panama
- Costa Rica
Vermögen ins Ausland schaffen
Ein eine Zwischenlösung ist zumindest gewisse Assets in Ausland zu verlagern, oder an Menschen zu übertragen, die im Ausland leben und von dieser Regel nicht betroffen. Eine weitere Möglichkeit kann auch das Errichten einer Stiftung in Liechtenstein oder auf den Cook Inseln.
Zusammenfassung
Das EU-weite Vermögensregister ab 2025 ist ein ehrgeiziges Projekt, das darauf abzielt, die Transparenz von Vermögenswerten innerhalb der Europäischen Union deutlich zu erhöhen. Es wird ein zentrales Instrument zur Bekämpfung von Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und Steuerhinterziehung sein, indem es eine umfassende Datenbank von Vermögensinformationen schafft, auf die berechtigte Behörden zugreifen können. Gleichzeitig bringt es Herausforderungen mit sich, insbesondere in den Bereichen Datenschutz und Umsetzung, die bis zur Einführung bewältigt werden müssen.